Die RKI-Files und der Aufschrei der TUIs?

Nun sind sie also heraus, die ungeschwärzten RKI-Files, die ein sehr fragwürdiges Licht auf die Handhabung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Corona durch die Regierung werfen. Viele Experten wussten davon – der breite Aufschrei jedoch unterblieb. Die Wissenschaftler, die es wagten, wurden diffamiert.

Nicht nur, was die Coronakrise betrifft – auch bei anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die in der Vergangenheit zum Hinterfragen des Regierungshandelns hätten führen müssen, hielten sich die eigentlich dazu berufenen Experten in der öffentlichen Wahrnehmung auffällig zurück. Vielleicht tatsächlich - vielleicht wurde die Kritik aber auch nur nicht oder kaum durch die Qualitätsmedien veröffentlicht. Beides könnte die Ursache sein.

Nur wenige Beispiele

·         die verheerenden Folgen der Cannabislegalisierung

·       die viel zu frühe Digitalisierung des Unterrichts, gar hinunter bis in die Kitas und die Grundschulen; das Schreiben nach Gehör; das Gendern mit seinen Folgen für das Textverständnis

·    die Energiewende mit der Vernachlässigung der Folgekosten hinsichtlich der grundlastfähigen Energieversorgung

·         die Umweltschädlichkeit der E-Mobilität

und vieles, vieles mehr …

Mit der Rolle der Intellektuellen, von Wissenschaftlern, Experten, beschäftigte sich schon Bertolt Brecht. Aus Tellekt-uell-in machte er das Kunstwort TUI. Sein Interesse galt vor allem den TUIs im Kapitalismus.

„Die klügsten Köpfe bemühen sich nicht um die Erkenntnis der Wahrheit, sondern um die Erkenntnis, wie Vorteile zu erlangen sind durch die Unwahrheit. … Dadurch fängt bei diesen Denkern alles an zu schillern, ihre Klassenlage schillert vom Herrenmenschen bis hin zum Lumpenproleten, die Bohème nicht zu vergessen; ihre Tendenz schillert von der skrupellosen Herrschaftslegitimation über die Kunst des Speichelleckens bis hin zur großartigen, über die Klassenschranken hinausleuchtenden idealischen Illusion.“[1]

 

Ob allerdings der Sozialismus, den Brecht favorisierte und vertrat, die Lösung war/ist, um das oft leisetreterische, nach oben orientierte Verhalten von Intellektuellen zu verändern? Der folgende Witz aus dem real-existierenden Sozialismus spricht eine andere Sprache …

 

Spielregeln für Intellektuelle

Wenn du etwas denkst, sage es nicht.

Wenn du etwas sagst, schreibe es nicht.

Wenn du etwas schreibst, veröffentliche es nicht.

Wenn du etwas veröffentlichst, wundere dich nicht.[2]

 

In Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören[3] konstatiert der Autor R. Mausfeld, dass Elitendemokratien wie die unsere nur durch allumfassende Indoktrinationssysteme überlebensfähig seien.

 

„Die Grundlage für solche Indoktrinationssysteme werden seit je durch bereitwillige Intellektuelle bereitgestellt, die eher den Interessen der Mächtigen verpflichtet sind als der Wahrheit und die dafür in geeigneter Weise gefördert und belohnt werden.“

 

 

 

 

 



[2] Dalos, G., Proletarier aller Länder, entschuldigt mich. Das Ende des Ostblockwitzes, Temmen 1993, S. 78.

[3] 3. Aufl. Westend o.J., S. 124.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog