Digitalisierung des Unterrichts in der Grundschule abbrechen?

Die Anton-App, ein breit verwendetes Tool in der Digitalisierung des Schulunterrichts

Was semantisch so freundlich-lustig daherkommt, ist eine Lern-App für den Schulunterricht für die Klassenstufen 1 bis zum Abitur. Ihr Einsatz, vor allem an Grundschulen oder bis zur Klasse 6, könnte sich als einer der vielen Fehler erweisen, die die Pädagogik der letzten Jahrzehnte zu einem Sammelbecken von katastrophalen Fehlschlägen gemacht haben. Die Mengenlehre, die Ganzwortmethode, das Schreiben nach Gehör – fallen uns sofort ein.

Und nun die anschwellende Digitalisierungswelle, auch von Kita und Primarschule, durch den Digitalpakt. Während andere Länder unter dem Eindruck von Studien wie denen des schwedischen Karolinska-Instituts von 2023, das der frühen Digitalisierung des Lernens ein verheerendes Zeugnis ausgestellt hat[1], längst zurückrudern, fühlen sich die deutschen Politiker anscheinend verpflichtet, die Digitalisierung auch in Kitas, Kindergärten und Grundschulen voranzubringen.

Kurzsichtigkeit, Haltungsschäden, wachsende Aggressionen und Depressionen, Sucht, Rückzug ins Haus, Verlust der Spielfreude – so what? Augen zu und durch? Neu gleich gut? Müssen und können Viertklässler nach der Grundschule fit für die Arbeit als Programmierer sein?

Vierzig Wissenschaftler fordern nun ein Moratorium für die Digitalisierung an Schulen und Kitas.[2]

„Die wissenschaftliche Erkenntnis ist inzwischen, dass Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder bis zur 6.Klasse nicht schlauer, sondern dümmer macht. Hinzu kommen laut Studien negative gesundheitliche, psychische und soziale Wirkungen durch den vermehrten Einsatz digitaler Geräte im Unterricht. Jetzt ist der Zeitpunkt, dass die Schulpolitik auf die Pädagogen und Kinderärzte dieses Landes hört und den Versuch des digitalen Unterrichts abbricht!“

 



[1] Siehe Post vom 11.7.2023: Nun ist es also (fast) amtlich; das renommierte Stockholmer Karolinska Institut stellt fest, „dass die Digitalisierung der Schulen große, negative Auswirkungen auf den Wissenserwerb der Schüler hat.“

  1.          Das Leseverständnis wird behindert
  2.      das Arbeitsgedächtnis kann sich Informationen schlechter merken
  3.      der Wissenserwerb dauert länger
  4.         der Schüler wird abgelenkt
  5.          seine Leseentwicklung um zwei! Jahre verzögert.

 

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