Gegen rechts – oder für links?

„Ich gehe auf keine Veranstaltung, wo gegen rechts demonstriert wird“[1]

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kristina-schr%C3%B6der-werde-auf-keine-veranstaltung-gehen-wo-gegen-rechts-demonstriert-wird/ar-BB1hXxrh?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=c9d47c787d7c419b93c36e1

Bis einer es wagte, gegen die von Gewerkschaften, Gruppen der Zivilgesellschaft, Kirchen, Parteien und der Regierung initiierten oder gelobten Demonstrationen, dem Aufstand der Anständigen?, etwas einzuwenden, hat es lange gedauert: den Unterschied noch einmal herauszustellen zwischen rechts und rechtsradikal oder rechtsextrem. Kristina Schröder tat dies am 8.Februar.

Kristina Schröder: Wir sollten nicht aus Angst, in eine Ecke gestellt zu werden, überall mitlaufen und die Klappe halten. …Seit 20 Jahren, auch in der Zeit als Ministerin, beschäftige ich (mich) mit Initiativen „gegen rechts“. Ich bin da sensibel. Es geht zu oft darum, linke Deutungshoheit zu gewinnen, immer enger abzustecken, was innerhalb des politisch legitimen Meinungskorridors liegt.“

Reinhard Müller äußerte sich schon im Oktober 2023 in der FAZ[2] zur notwendigen Differenzierung, die heute zunehmend unterbleibt. Er schrieb damals:

„Im Zweifel rechts, also rechtsextrem. Denn was einst als Ort in der Sitzverteilung im Parlament begann und dann etwa mit „konservativ“ besetzt wurde, ist längst zum Synonym für radikal geworden – ein Stigma. Dieser oft und schnell vergebene Stempel ist gerade im Zuge einer zunehmenden Fragmentierung und des Erstarkens der äußeren Ränder des politischen Spektrums problematisch. Die echten Extremisten, von denen es fürwahr zu viele gibt, werden geradezu verharmlost, wenn alles Konservative und auch Liberale als im Zweifel rechts und damit im Zweifel als rechtsextrem gilt. Die Linken, die sich oft auch nicht mehr so nennen lassen wollen, sind längst in der gefühlten Mitte angekommen. Die „Rechten“ sind außen vor. Dabei war der Begriff einst ein anderes Wort für „richtig“. Heute ist es umgekehrt, und nicht nur die Linken haben daran ihren Anteil."

Ein Kampf gegen rechts – impliziert der den Kampf für links? Sprachlich zumindest ist es logisch.

Heute gilt es sogar als Kampf „für die Demokratie“, wenn bei „Omas gegen rechts“ Kinder mit hochgehaltenen Schildern mitmarschieren …

In den Leseproben findet ihr den Text "Ortsbegehung". Passt zum Thema ...

 

 



[1] Sagt Kristina Schröder, ehemalige CDU-Familienministerin, am 8.2. in einem Interview: „Werde auf keine Veranstaltung gehen, wo gegen ‚rechts‘ demonstriert wird. Hervorhebungen im Folgenden vom Blogger.

[2] Im Post vom 10. Oktober 2023 könnt ihr noch etwas mehr über den Hintergrund des Kommentars von Reinhard Müller lesen. Dort findet sich auch die Quellenangabe.

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