Wir Zauberlehrlinge: Wollen wir KI?

Ist KI ein unabwendbares Schicksal? Wird sie immer tiefer in alle Lebensbereiche eindringen, obwohl eigentlich kaum jemand sie haben will oder braucht? Bestimmen die Völker oder die KI-Designer und -Produzenten darüber?

Konsens? Nicht alles, was wissenschaftlich möglich ist, wird getan. 

Bis vor Kurzem schien es einen allseitigen Konsens zu geben: Nicht alles, was wissenschaftlich möglich ist, wird getan.


  •   ·   So erschufen wir – bisher – keine genetisch manipulierten Wesen aus Mensch und Tier.
  • ·    Eingriffe ins Erbgut von Menschen, Gentechnologie, war mehr oder weniger verboten, mit hohen Hürden zu ihrem Einsatz versehen und in jüngerer Zeit zumindest noch umstritten. Wer erinnert sich nicht an die Aufmärsche früherer Umweltaktivisten vor Feldern, in denen mit genetisch manipuliertem Saatgut experimentiert wurde?
  • ·         Menschen werden immer noch von ihren Müttern ausgetragen und geboren. Die Entwicklung künstlicher Gebärmütter allerdings ist auf dem Vormarsch.
  • ·         Noch werden Menschen nicht gechipt, so dass man sie wie einen Code auslesen kann. Auch daran wird intensiv geforscht.
  • ·         Mehrere Jahrzehnte hofften wir, dass Atomwaffen von der Erde wieder verschwinden würden; die Verhandlungen und internationalen Verträge in diese Richtung waren zahlreich.

Nun sind die warnenden Stimmen vor KI, gerade von KI-Experten selbst, unüberhörbar.

„Das Risiko einer Vernichtung durch KI[1] zu verringern, sollte eine globale Priorität neben anderen Risiken gesellschaftlichen Ausmaßes sein, wie etwa Pandemien und Atomkrieg."[2]

„Künstliche Intelligenz hat enorme gesellschaftliche Auswirkungen: beim Datenschutz, bei Arbeitnehmerrechten. … Wir werden eine erhebliche Automatisierungswelle[3] erleben.[4]

„Das US-Unternehmen Palantir hat sein KI-Produkt für das Militär vorgestellt. Ein Video zeigt, wie künstliche Intelligenz schon sehr bald ganze Armeen anführen könnte. … Im Demo-Video von Palantir müssen an entscheidender Stelle noch immer Menschen die wesentlichen Entscheidungen treffen. Technisch hätte das KI-System dies auch allein regeln können – die nötigen Daten dazu lagen vor.“[5]

Tech-Milliardär Elon Musk fordert einen „unverzüglichen" Entwicklungsstopp von KI-Systemen, die leistungsfähiger sind als das umstrittene Sprachmodell GPT-4 der Firma OpenAI. In dem Schreiben, das von mehr als 1.000 KI-Experten und Tech-Führungskräften unterzeichnet wurde, lesen wir:

„Sollen wir zulassen, dass Maschinen unsere Informationskanäle mit Propaganda und Unwahrheit fluten? … Sollten wir nichtmenschliche Geschöpfe entwickeln, die uns schließlich zahlenmäßig übertreffen, überlisten, obsolet machen und ersetzen könnten?"[6]

Noch zwei weitere Überlegungen:


  •  KI ist außerordentlich energieintensiv – woher soll bei der proklamierten Energieknappheit die zusätzliche Energie eigentlich kommen?
  •  Menschen, die zu viel mit digitalisierten Medien umgehen, werden dümmer. Wenn wir auf das Prompten für die KI reduziert werden – was wird dann längerfristig aus dem Menschengeschlecht. Eine „nutzlose Klasse“, wie man schon lesen kann?

Italien hat bei der Lage der Dinge ChatGPT zunächst einmal verboten. Die EU plant für 2024 ein Regulierungsgesetz, u.a. mit freiwilliger Selbstkontrolle, Verpflichtungen zur Beachtung von Urheberschutz.[7]

Ob das reicht?

In Goethes Gedicht „Der Zauberlehrling“ spricht der Meister ein Machtwort und macht dem ganzen Spuk ein Ende …

Ach, da kommt der Meister!

„Herr, die Not ist groß![8]

Die ich rief, die Geister,
werd‘ ich nun nicht los.“

„In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen.“
 



[1] Hervorhebungen im Folgenden vom Blogger.

[3] die sehr viele Arbeitsplätze vernichten wird

[8] Angepasste Rechtschreibung und Rhythmisierung vom Blogger.

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