Die Welt im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk: langweilig, überraschend, realistisch?
Man hat uns in den vergangenen Jahren vorexerziert, dass wir – auch als Erwachsene – einer immer-währenden Erziehung zur richtigen Haltung bedürfen. Haben sich die Eltern und Lehrer als Erziehungsinstanzen bei uns verabschiedet, übernehmen sogenannte Leitmedien und natürlich der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk nahtlos unsere politisch-korrekte Charakter-Bildung.
Nun funktioniert Erziehung nicht zuletzt durch Vorbilder, auch in der virtuellen Realität. Dementsprechend scheinen heute die meisten Drehbücher verfasst. Ein politisch-korrekter, didaktisch wertvoller Kosmos entsteht?
Solche Welten haben allerdings oft den Nachteil, dass sie langweilig sind. Der Zuschauer erkennt die Absicht, drückt den Knopf, verabschiedet sich. Abstimmung mit dem Button, Chance auf Beeinflussung verpasst!
Nord, Nord, Mord präsentierte am Montag im ZDF seinen neu erfundenen Kosmos. Der war nicht langweilig; eher überraschend und etwas verwunderlich. Bei solchen Polizisten-Vorbildern würden wir uns wohl gute Nacht wünschen müssen!
Sechs aktive Kriminalbeamte älteren Datums, drei davon Verbrecher (ein Erpresser, ein Betrüger, ein Mörder, der seinerseits wegen Korruption erpresst wird) ein Alkoholiker und zwei Normalos, verbunden in – zwar menschlich nachvollziehbarer, aber eben strafbarer – Ganovenehre und Schweigespirale.
Oh jeh, ist die Polizei-Welt wirklich so?
Kommentare
Kommentar veröffentlichen