Digitale Identität - ja bitte oder nein, danke?

„Am Abfertigungsschalter des Flughafens hatte sich eine lange Schlange gebildet. Der Mann vor mir war nun an der Reihe. Der Schalterbeamte trat auf ihn zu, der Scanner in seiner Hand fuhr einen Augenblick über der Stirn des Mannes hin und her, er schaute auf sein mobiles Endgerät, wiederholte die Stirnmessung. Er verzog ein wenig das Gesicht, dann deutete er auf den rot gekennzeichneten Ausgang in einigen Metern Entfernung. Ob ich den grünen Ausgang schaffen würde?

Fiktion oder Realität?

Was in dieser kurzen Szene wie eine zukünftige Schreckensvision daherkommt – daran wird geforscht, das könnte in einigen Jahren Realität werden: eine digitale Identität jedes Erdenbürgers, implantiert als Chip unter der Haut. Gesundheitsprobleme und -risiken, Interessen, Kontakte, berufliche Wechsel, Vorstrafen, ideologische Unzuverlässigkeit – alles auszulesen in einem Augenblick. 

Einwanderung, Einstellungen bei Arbeitgebern, Bewerbungen, selbst Partnerwahl und Kontakte – sämtlich ohne Geheimnis, ohne Intimsphäre, ohne Privatheit. Der gläserne Mensch. Welch eine Horrorvision!

Das „Recht“ auf eine „digitale Identität“ für jedermann auf der Welt ist erklärtes Ziel der „kalifornischen Ideologen“. 

Ob man sich das wünschen soll?

 


 

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