Eine Kehrtwende?
Heute Morgen werden sich wohl einige FAZ-Leser die Augen gerieben haben. Der folgende Kommentar von Reinhard Müller findet sich am 20.10.2023 auf Seite 10 des Blattes. (Hervorhebungen im Folgenden vom Blogger) Unter dem untenstehenden Link den Artikel online aufzurufen, dauert ein bisschen, funktioniert aber.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kommentar-zu-faeser-und-kriminalit%C3%A4tsstatistik-der-stempel-rechts/ar-AA1iwPK6?ocid=winp1taskbar&cvid=cd38157a7d92416ace039951b251d14c&ei=5&rc=1
Kommentar zu Faeser und Kriminalitätsstatistik: Der Stempel „rechts“ (msn.com)
" Im Zweifel „rechts“. Diese Zuordnung gilt bisher für antisemitische Straftaten, wenn sich aus den Umständen nichts Gegenteiliges ergibt. Das führt in der Kriminalitätsstatistik zu einer ansehnlichen vierstelligen Zahl von Delikten auf der „rechten“ Seite – in Gegensatz zu nicht vielen Taten, die mit „ausländischer oder religiöser Ideologie“ in Zusammenhang stehen, und ein paar ganz wenigen „linken“ Straftaten.
Späte Einsicht
...
Nach den mörderischen Attacken der Hamas soll das geändert werden. Eine späte Einsicht, die aber nichts daran ändern dürfte, dass auch politisch weiter die Regel gilt: im Zweifel rechts, also rechtsextrem. Denn was einst als Ort in der Sitzverteilung im Parlament begann und dann etwa mit „konservativ“ besetzt wurde, ist längst zum Synonym für radikal geworden – ein Stigma. Dieser oft und schnell vergebene Stempel ist gerade im Zuge einer zunehmenden Fragmentierung und des Erstarkens der äußeren Ränder des politischen Spektrums problematisch.
Die echten Extremisten, von denen
es fürwahr zu viele gibt, werden geradezu verharmlost, wenn alles Konservative
und auch Liberale als im Zweifel rechts und damit im Zweifel als rechtsextrem
gilt. Die Linken, die sich oft auch nicht mehr so nennen lassen wollen, sind
längst in der gefühlten Mitte angekommen. Die „Rechten“ sind außen vor. Dabei
war der Begriff einst ein anderes Wort für „richtig“. Heute ist es umgekehrt,
und nicht nur die Linken haben daran ihren Anteil."
Wer denn noch, fragt man sich, wenn nicht nur die Linken daran ihren Anteil haben? Darauf gibt der Kommentator allerdings (noch) keine Antwort.
Wer sich für die Thematik interessiert, kann mal in die Posts vom 10.3. und 13.10. schauen, ist vielleicht interessant ...
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