Tod dem weißen Spargel?

Ehrentage haben‘s nötig

Wann immer ein Ehrentag für etwas oder jemanden ausgerufen wird, liegt der Verdacht nahe, dass das nötig ist. Am 5. Mai haben die deutschen Spargelanbauer erstmalig den Tag des deutschen Spargels ausgerufen: Eine Weltpremiere.

Zu viel Mühe

Um das edle Gemüse ist es nämlich eher schlecht bestellt. Die Nachfrage ist geringer geworden, die Anbaufläche gesunken. Und das größte Problem ist ein demographisches. Laut einer Umfrage von YouGov ist den Jüngeren das Spargelschälen – circa zwanzig Minuten für ein Kilogramm – zu zeitaufwändig. Mehrere Töpfe – für Kartoffeln, Soße und vielleicht noch Fleisch – waschen, auch. Da hat der Wok, alles in einem Topf oder gar ein Essen to go in der Bowl die Nase vorn. Mehrere Bestecke überflüssig, ein Löffel für alles reicht!

Tod dem Fleiß?

Sind die jungen Leute faul? Ist der sprichwörtliche Fleiß der Deutschen, die in aller Welt bewunderte Sekundärtugend, auf dem Rückzug?

Armes Deutschland

Wenn’s nur um das Spargelessen geht, ist die (möglicherweise) zunehmende Bequemlichkeit der nachwachsenden Generation zu verschmerzen. Aber – wie sieht es zum Beispiel mit dem (Bücher)Lesen und der Bildung aus? Werden nur Überschriften gescannt, Hashtags überflogen? Ist das Durchdringen eines Problems von der ersten bis zur letzten Seite out? Und – werden weitreichende Entscheidungen schon jetzt und zukünftig nur noch mit der heißen Nadel gestrickt? Kompetenz-Simulation statt wirklichem Können? 

Armes Deutschland …

Auch im akademischen Bereich lassen es viele an dem nötigen Fleiß fehlen … Schaut mal in den Leseproben, was ich in „Werden Sie wichtig!“ darüber herausgefunden habe.

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog